Sonntag, 25. Oktober 2015

Gastbeitrag von Sabine Wolf

Christus und Weltfrieden
Melanie Ackermann im Gespräch mit Sabine Wolf, der Gründerin der freien Internetschule Kristallmensch.net zum aktuellen politisch-sozialen Geschehen und ihrem eigenem Umgang damit.
In Zeiten der Informationsflut via TV und Internet, dem Infragestellen der Mainstreammedien und dem Zuwenden alternativer kritischer Medien beantwortet Sabine Wolf einige Fragen hinsichtlich Aufmerksamkeit und Energie, Geben und Nehmen, Wahrheiten und Illusionen uvm.


1. Frage: „Du konsumierst seit 20 Jahren keine Nachrichten. Viele Menschen treffen mittlerweile die gleiche Entscheidung. Bekommst du dennoch etwas mit von dem, was gerade läuft in der Welt? (auf anderen Kanälen, innere Wahrnehmungen, Veränderungen Atmosphäre)
Antwort:
Ich habe nie Nachrichten konsumiert. Schon als Kind bekam ich Magenschmerzen und wurde unruhig, wenn mein Vater im frisch gekauften Fernseher die Nachrichten sah. Ich empfand es damals als eine große Bedrohung für die Geborgenheit meines Zuhauses und meiner Seele.
Die Frage ist: Was läuft denn gerade in der Welt? Das, was die offiziellen Nachrichten und private Internetseiten verbreiten? Du hast die Worte „Wahrheit“ und „Wirklichkeit“ in deiner Frage nicht erwähnt. Behaupten nicht alle, die Wahrheit zu schreiben, die Wirklichkeit zu beschreiben? Es gibt so viele Wahrheiten und Wirklichkeiten, wie es Menschen und Gefühle gibt. Und diese ändern sich jeden Tag.
Ja, ich bekomme mit, was gerade in der Welt läuft, soweit es mich betrifft. Und einen größeren Anspruch habe ich auch nicht. Was mich nicht betrifft, bekomme ich nicht mit – und geht an mir vorüber.
Ich bin da, wo ich bin. Meine Umwelt ist meine Wirklichkeit. Und diese präge ich durch mein Sein mit.
Viele Menschen glauben, alles, was in der Welt läuft, mitbekommen zu müssen. Sie sind passive, stressgeplagte Illusionisten, die sich in ihrem emotionalen Seelenfeld von allen fremden Meinungen, Einflüssen, Bewegungen und Wellen sowie Täuschungen und Lügen abhängig machen. Damit verlieren sie vollkommen die Verbindung zu sich selbst.
Für mich stellt sich die Frage: Weiß ich denn überhaupt, was bei mir läuft? Ist dies nicht viel wichtiger? Wenn ich weiß, was bei mir läuft und angemessen für mich sorge, dann werde ich emotional, mental und geistig unabhängig. Diese innere Stärke trägt meinen Teil zum Weltfrieden bei.
2.Frage:
Viele Menschen fühlen sich orientierungslos und wenden sich von den „Mainstream-Nachrichten“ ab und den „Aposteln der Wahrheit“ im Internet zu. Doch dort finden sie ebenfalls kaum anderes als Schreckensnachrichten und Beschuldigungen. Auch hier wird ihre Unsicherheit gestärkt, die Angst genährt und das Vertrauen geschwächt.
Hältst du es für besser, sich komplett davon zurückzuziehen? Wie kann jeder einzelne sein Vertrauen und seine Stabilität stärken und mit welcher Haltung/Verhalten dem großen Ganzen dienen?
Antwort:
Ich fange mal hinten an: Wie kann jeder einzeln dem großen Ganzen dienen? Das ist der Knackpunkt. Wie viele Menschen in dieser Welt haben denn überhaupt ein Bewusstsein dafür, dass sie dem großen Ganzen dienen könnten oder sollten? Die meisten Menschen sind auf „Versorgtwerden“ geeicht. Sie wollen nicht geben, sondern haben.
Die Stärkung von Vertrauen und Stabilität kann nur aus dem eigenen Inneren heraus reifen. Und auch nur dann, wenn wir uns sowohl als Empfangende als auch als Gebende betrachten, wenn wir erkennen, dass wir den Menschen unserer Umgebung, ja selbst dieser Welt, viel zu geben haben. Und das wiederum diese uns viel geben können. Vertrauen und Stabilität sind keine fixen Eigenschaften sondern Qualitäten eines Fließstroms, der nach allen Seiten offen ist und seinen eigenen geistigen Gesetzen folgt.
Viele Menschen sind seit ihrer Kindheit darauf eingeschworen, nichts zu geben und zu verschenken zu haben. Viele Menschen halten sich für wertlos, weil es ihnen von allen Seiten so eingeprägt wurde. Umso stärker ist ihr Bedürfnis, ja die Gier, etwas vom Kuchen abzubekommen. Doch in Wirklichkeit gibt es diesen Kuchen gar nicht.
Jeder Mensch ist einmalig und damit wertvoll. Jeder Mensch hat etwas Lichtvolles und Großartiges zu dem beizutragen, was in dieser Welt laufen könnte.
Christus und Weltfrieden Sabine Wolf
Ja, natürlich halte ich es für sinnvoll, sich eine Weile komplett aus dem politisch-sozialen Allerweltsgeschehen herauszuziehen und sich um die Heilung der eigenen Seele zu kümmern, um die Klärung der eigenen Gefühle und Gedanken, um die Qualität der menschlichen Verbindungen und Verbindlichkeiten. Aber Achtung: Rückzug aus der äußeren Welt heißt immer auch: sich eine Weile dem inneren Chaos auszusetzen und dieses in eine neue Ordnung zu führen. Das bedeutet: Arbeit an sich selbst. Und die lohnt sich!
3.Frage:
Seit Jahren wird mit unterschiedlichen Datumsangaben 3 Tage Dunkelheit vorhergesagt, viele haben „für alle Fälle“ und auf Anraten einiger Medien Lebensmittel zurückgelegt. Was ist deiner Wahrnehmung nach da dran? Oder ist damit vielleicht eine innere Dunkelheit gemeint?
Antwort:
Auch dies ist ein Aspekt des Konsumverhaltens. Die Menschen erwarten drei Tage Dunkelheit, damit dann endlich die Sonne scheint und alles wieder gut ist. Das ist eine sehr kindliche Wahrnehmung, die auch hier anzeigt, dass man von außen versorgt werden will.
Lebensmittelvorräte würden hier deutlich weniger helfen als eine tiefe innere Einkehr, Klärung und Selbsterkenntnis. Dies würde sogar den Magen zufrieden stimmen, wie ich selbst viele Male erlebt haben. In erster Linie gelten diese drei Tage als Zeit der Reinigung von emotionalen, gedanklichen und geistigen Schlacken und Giften.
Ein reifer, kraftvoller, in sich ruhender Mensch, der ebenso gelassen wie präsent ist, hat viele Male die „dreitägige Dunkelheit“ auf den inneren Ebenen erlebt und durchgestanden.
Das alte verdrehte Bibelwort: „Und führe mich nicht in Versuchung“ heißt in Wirklichkeit: „Und führe mich durch die Versuchung hindurch“. Wer sich nicht in Versuchung (innere Entwicklungsprozesse) führen lässt, macht keine Erfahrungen, wird weder reif noch stark. Wer sich darauf einlässt, kann in der Tat tiefe Dunkelheit erleben, wird aber, wenn er weiter geht, immer wieder neue und höhere Qualitäten des eigenen inneren Lichtes finden.
Liebe Sabine, vielen Dank für deine offenen Worte. Ich wünsche mir, dass sie vielen Menschen helfen, in ihre eigene innere Stabilität zu kommen, die wiederum allen dient. MA
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Bilder: Kristallmensch.net

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